22. November 2015

Wochenrückblick ~ #112

Gesehen | Kochsendungen, Youtube Videos, viele Nachrichtensendungen
Gehört | Adele ~ Hello, All time low, Casper
Gelesen | Zeitungen, Das stumme Kind, Die Farm der Tiere
Getan | ziemlich viel Katzenfutter gekauft, Bewerbungen geschrieben & bei einem Vorstelungsgespräch gewesen, Ebay Sachen verkauft, versucht mir etwas zu ersteigern -.- und mit den liebsten Mädels geskypt, Sport gemacht, gewaschen und geputzt
Gegessen | gefüllte Aubergine & Zuccini mit Hackfleisch, Kartoffeln und Quark, Buttermilchgetzen, Lebkuchenherzen, viel Salat und Obst
Getrunken | Wasser, Kaffee, Smoooooooothiiiiies, Cola Zero
Gedacht | "Warum geht das alles so schnell!" - "Ich hab keinen Bock mehr!"
Geärgert | über so vieles <.<
Gekauft | Lebensmittel, Katzenfutter, Kleinigkeiten bei DM
Gefreut | über unseren neuen Mitbewohner *_* ♥ wenn die besten Freunde wieder glücklich sind :)
Geklickt | Spotify, Youtube, Facebook, Ebay
Gestaunt | über den Schnee <.< 

1. November 2015

37 Tage

Seit 37 Tagen steht alles still - zumindest habe ich das Gefühl. Die Welt dreht sich nach einem Schlag immer weiter, einfach so, als wäre nichts geschehen. Jeder erledigt seine Aufgaben und geht seinen eigenen Weg weiter. Aber die eigene kleine Welt kommt nicht hinterher mit dem was geschehen ist, kann es immer noch nicht begreifen und plötzlich merkt man, dass die Zeit nur so an einem vorbei fliegt und schnell hat man das Gefühl, man bleibt auf der Stelle stehen. 

Ich habe die letzten Wochen öfters das Gefühl gehabt, "Jetzt könntest du etwas schreiben. Lass deinen Gedanken freien Lauf. Das tat schon immer gut". Aber was sollte ich denn schreiben? Ich hätte schreiben können, was alles in den letzten, fast 6 Wochen, geschehen ist. Oder wie es sich anfühlt, wenn man versucht alles zu geben und für andere stark zu sein - weil man es eben sein muss. Ich hätte schreiben können, wie sich all die Angst, Verzweiflung, Trauer und Hilflosigkeit auftürmen und auf so wackligen Beinen stehen, dass man die Befürchtung hat, es fliegt einen gleich alles um die Ohren. Oder ich hätte schreiben können, wie es sich anfühlt, sein eigenes Leben Hals über Kopf aufzugeben um für die Familie einzustehen und da zu sein. Ich könnte euch auch erzählen, wie verdammt viele Tränen ich in den letzten Wochen vergossen habe oder das ich so sehr vermisse, dass es mir fast das Herz bricht - ich mich wunder, woher ich all die Energie nehme, einfach weiterzumachen ...

Aber was würde dies denn alles bringen. Ich war noch nie die große Rednerin. Kam noch nie wirklich zu Menschen und meinte "Hey, ich muss jetzt mal mein Herz ausschütten bei dir!". In meinem Leben habe ich schon immer die meisten Sachen "mit mir selbst" ausgemacht - mal mehr und mal weniger. Natürlich habe ich auch in den letzten Wochen gemerkt, wer wirklich zu seinem Wort steht und für mich da gewesen ist. Sei es mit einer kurzen Nachricht, Geste oder einfach auch nur der Frage, wie es mir geht! Klar, gab es dabei auch die ein oder andere Enttäuschung von Menschen, bei denen ich glaubte, sie stehen mir nah oder interessieren sich ein klein wenig für die Probleme von eigentlich guten Freunden. Entweder erwarte ich wieder viel zu viel oder sehe einige Dinge einfach zu eng. Aber ich glaube, es ist nicht zu viel verlangt, dass man seine Freunde, gerade nach Geschehnissen, die die eigene Welt nun mal ordentlich ins Schwanken bringen, fragt, wie es geht oder ob alles soweit gut ist.  Aber wenn all die lange Zeit gar nichts kommt, dann ist man doch ein klein wenig enttäuscht. Wann, wenn nicht genau in solchen Zeiten, zeigt sich, dass man füreinander da sein kann und sollte und das eine Freundschaft im Idealfall ein Geben und Nehmen ist.

Die Zeit heilt alle Wunden - sagt man zumindest. Ich glaube daran nicht mehr wirklich. Die Zeit macht den Schmerz irgendwann erträglicher und vielleicht ein bisschen einfacher. Irgendwann reißt man sich die Wunde nicht mehr selbst auf und kann eventuell auch eher an all die schönen Dingen denken. Aber zu jedem Geburtstag, Weihnachten, Todestag oder jeder noch so kleinen Familienfeier, selbst wenn man nur schnell ein paar Blumen ans Grab stellt, sieht man alles wieder vor sich und die Realität haut dir auf´s Maul. Bis man irgendwann an dem Punkt angelangt ist, an dem es wieder annähernd OK ist - irgendwie erträglich.
Gut wird es nicht mehr. Es wird anders werden, aber nie wieder gut!