12. September 2015

Umbruchsstimmung...

....so fühlt es sich zumindest gerade irgendwie an. Meine Masterarbeit ist fertig. Meine Exmatrikulation an der Universität ist beantragt und die ersten Bewerbungen schwirren auch schon durch die Gegend. 

Das Studium ist also zu Ende - 5 lange Jahre die im Endeffekt dann doch nicht so lange gewesen sind. Es kommt mir vor, als wäre ich erst letzte Woche hier in meine kleine Wohnung gezogen, hätte die Kisten ausgepackt und die ersten Heimweh-Tränchen verdrückt.
Momentan sind es keine Tränen die dem Heimweh geschuldet sind, sondern eher der Abschiedsstimmung, die hier schon seit Wochen durch die Gegend wabert und uns begleitet. Wie ein unsichtbarer Nebel, der einen auf Schritt und Tritt verfolgt und dann, wenn man es am Wenigsten erwartet sichbar wird und hinterrücks zuschlägt. 
Dazu kommt dann noch die Ungewissheit - Wie geht es denn nun weiter? Was will ich denn wirklich machen und vor allem kann ich mir erlauben ein klein wenig wählerisch zu sein? Oder sollte ich nicht froh sein, wenn man einer unerfahrenen Studiumsabsolventin ohne jegliche Erfahrung irgendeinen Job anbietet? 
Das nächste Gefühl, was mir wie ein dicker Stein im Magen liegt, sind all die Zweifel. Die Zweifel an mir selbst, an meinen Kenntnissen und Fähigkeiten und auch die Zweifel daran, dass ich es hier irgendwie hinbekomme, komplett alleine erstmal zu leben. Klar die Freunde sind nicht aus der Welt oder nach Grönland gezogen, aber man hat eben auch nicht mehr die Gewissheit, dass sie innerhalb weniger Minuten zu erreichen wären oder man sich regelmäßig sieht. Wenn man Menschen in sein Herz geschlossen hat, will man diese dann auch nicht so gern ziehen lassen. 
Ich rebelliere innerlich und wehre mich gegen diesen Lebenswechsel der nun vor meiner Tür steht und immer lauter klopft. Wahrscheinlich ist es der letzte kleine Widerstand gegen das endgültige Erwachsenwerden. Ich bin keine Studentin mehr - ich bin nun frei auf dem Arbeitsmarkt und schaue dabei so scheu und erschrocken in die Augen der Arbeitgeber, wie ein Reh ins Fernlicht des nahenden LKW! 

Aber was bleibt einem anderes übrig als die Zähne zusammen zu beißen & zu hoffen, dass einen das Schicksal schon in die richtige Richtung lenkt. Wahrscheinlich treffen wir uns hier in einem Jahr wieder, blicken auf diese wehmütige, melancholische und aufregende Zeit zurück und merken dann: "Mensch, so schlimm war es doch gar nicht!" Veränderungen werfen uns immer kurzeitig aus der Bahn - wichtig ist nur, den Kurs dabei nicht zu verlieren ...

"Veränderungen. Wir mögen sie nicht. Wir haben Angst davor. Aber wir können sie nicht aufhalten. Entweder passen wir uns den Veränderungen an oder wir bleiben zurück. Es tut weh zu wachsen. Wer sagt, er wäre nicht so, der lügt. Aber die Wahrheit ist, je mehr sich Dinge verändern, umso mehr gleichen sie sich. Und manchmal - manchmal ist Veränderung etwas Gutes. Und manchmal ist Veränderung alles!"

2 Kommentare:

  1. Ach Liebes, ich mag die Art, wie du Deine Gedanken in Worte packst... Ein bisschen nachfühlen kann ich Dir wohl schon - aber ich freue mich ungemein auf den Tag, an dem es bei mir so weit ist. ;-)

    Ich bin sicher, dass Du und Dein Schicksal gemeinsam die richtige Richtung findet, und Du eine tolle Arbeit findest. :-) Jetzt freu Dich erst mal auf Deinen Urlaub.... :-)

    Knutscher,
    Slunicko

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  2. Ach, ich könnte dich knutschen mein Herz!

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