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1. November 2015

37 Tage

Seit 37 Tagen steht alles still - zumindest habe ich das Gefühl. Die Welt dreht sich nach einem Schlag immer weiter, einfach so, als wäre nichts geschehen. Jeder erledigt seine Aufgaben und geht seinen eigenen Weg weiter. Aber die eigene kleine Welt kommt nicht hinterher mit dem was geschehen ist, kann es immer noch nicht begreifen und plötzlich merkt man, dass die Zeit nur so an einem vorbei fliegt und schnell hat man das Gefühl, man bleibt auf der Stelle stehen. 

Ich habe die letzten Wochen öfters das Gefühl gehabt, "Jetzt könntest du etwas schreiben. Lass deinen Gedanken freien Lauf. Das tat schon immer gut". Aber was sollte ich denn schreiben? Ich hätte schreiben können, was alles in den letzten, fast 6 Wochen, geschehen ist. Oder wie es sich anfühlt, wenn man versucht alles zu geben und für andere stark zu sein - weil man es eben sein muss. Ich hätte schreiben können, wie sich all die Angst, Verzweiflung, Trauer und Hilflosigkeit auftürmen und auf so wackligen Beinen stehen, dass man die Befürchtung hat, es fliegt einen gleich alles um die Ohren. Oder ich hätte schreiben können, wie es sich anfühlt, sein eigenes Leben Hals über Kopf aufzugeben um für die Familie einzustehen und da zu sein. Ich könnte euch auch erzählen, wie verdammt viele Tränen ich in den letzten Wochen vergossen habe oder das ich so sehr vermisse, dass es mir fast das Herz bricht - ich mich wunder, woher ich all die Energie nehme, einfach weiterzumachen ...

Aber was würde dies denn alles bringen. Ich war noch nie die große Rednerin. Kam noch nie wirklich zu Menschen und meinte "Hey, ich muss jetzt mal mein Herz ausschütten bei dir!". In meinem Leben habe ich schon immer die meisten Sachen "mit mir selbst" ausgemacht - mal mehr und mal weniger. Natürlich habe ich auch in den letzten Wochen gemerkt, wer wirklich zu seinem Wort steht und für mich da gewesen ist. Sei es mit einer kurzen Nachricht, Geste oder einfach auch nur der Frage, wie es mir geht! Klar, gab es dabei auch die ein oder andere Enttäuschung von Menschen, bei denen ich glaubte, sie stehen mir nah oder interessieren sich ein klein wenig für die Probleme von eigentlich guten Freunden. Entweder erwarte ich wieder viel zu viel oder sehe einige Dinge einfach zu eng. Aber ich glaube, es ist nicht zu viel verlangt, dass man seine Freunde, gerade nach Geschehnissen, die die eigene Welt nun mal ordentlich ins Schwanken bringen, fragt, wie es geht oder ob alles soweit gut ist.  Aber wenn all die lange Zeit gar nichts kommt, dann ist man doch ein klein wenig enttäuscht. Wann, wenn nicht genau in solchen Zeiten, zeigt sich, dass man füreinander da sein kann und sollte und das eine Freundschaft im Idealfall ein Geben und Nehmen ist.

Die Zeit heilt alle Wunden - sagt man zumindest. Ich glaube daran nicht mehr wirklich. Die Zeit macht den Schmerz irgendwann erträglicher und vielleicht ein bisschen einfacher. Irgendwann reißt man sich die Wunde nicht mehr selbst auf und kann eventuell auch eher an all die schönen Dingen denken. Aber zu jedem Geburtstag, Weihnachten, Todestag oder jeder noch so kleinen Familienfeier, selbst wenn man nur schnell ein paar Blumen ans Grab stellt, sieht man alles wieder vor sich und die Realität haut dir auf´s Maul. Bis man irgendwann an dem Punkt angelangt ist, an dem es wieder annähernd OK ist - irgendwie erträglich.
Gut wird es nicht mehr. Es wird anders werden, aber nie wieder gut!





12. September 2015

Umbruchsstimmung...

....so fühlt es sich zumindest gerade irgendwie an. Meine Masterarbeit ist fertig. Meine Exmatrikulation an der Universität ist beantragt und die ersten Bewerbungen schwirren auch schon durch die Gegend. 

Das Studium ist also zu Ende - 5 lange Jahre die im Endeffekt dann doch nicht so lange gewesen sind. Es kommt mir vor, als wäre ich erst letzte Woche hier in meine kleine Wohnung gezogen, hätte die Kisten ausgepackt und die ersten Heimweh-Tränchen verdrückt.
Momentan sind es keine Tränen die dem Heimweh geschuldet sind, sondern eher der Abschiedsstimmung, die hier schon seit Wochen durch die Gegend wabert und uns begleitet. Wie ein unsichtbarer Nebel, der einen auf Schritt und Tritt verfolgt und dann, wenn man es am Wenigsten erwartet sichbar wird und hinterrücks zuschlägt. 
Dazu kommt dann noch die Ungewissheit - Wie geht es denn nun weiter? Was will ich denn wirklich machen und vor allem kann ich mir erlauben ein klein wenig wählerisch zu sein? Oder sollte ich nicht froh sein, wenn man einer unerfahrenen Studiumsabsolventin ohne jegliche Erfahrung irgendeinen Job anbietet? 
Das nächste Gefühl, was mir wie ein dicker Stein im Magen liegt, sind all die Zweifel. Die Zweifel an mir selbst, an meinen Kenntnissen und Fähigkeiten und auch die Zweifel daran, dass ich es hier irgendwie hinbekomme, komplett alleine erstmal zu leben. Klar die Freunde sind nicht aus der Welt oder nach Grönland gezogen, aber man hat eben auch nicht mehr die Gewissheit, dass sie innerhalb weniger Minuten zu erreichen wären oder man sich regelmäßig sieht. Wenn man Menschen in sein Herz geschlossen hat, will man diese dann auch nicht so gern ziehen lassen. 
Ich rebelliere innerlich und wehre mich gegen diesen Lebenswechsel der nun vor meiner Tür steht und immer lauter klopft. Wahrscheinlich ist es der letzte kleine Widerstand gegen das endgültige Erwachsenwerden. Ich bin keine Studentin mehr - ich bin nun frei auf dem Arbeitsmarkt und schaue dabei so scheu und erschrocken in die Augen der Arbeitgeber, wie ein Reh ins Fernlicht des nahenden LKW! 

Aber was bleibt einem anderes übrig als die Zähne zusammen zu beißen & zu hoffen, dass einen das Schicksal schon in die richtige Richtung lenkt. Wahrscheinlich treffen wir uns hier in einem Jahr wieder, blicken auf diese wehmütige, melancholische und aufregende Zeit zurück und merken dann: "Mensch, so schlimm war es doch gar nicht!" Veränderungen werfen uns immer kurzeitig aus der Bahn - wichtig ist nur, den Kurs dabei nicht zu verlieren ...

"Veränderungen. Wir mögen sie nicht. Wir haben Angst davor. Aber wir können sie nicht aufhalten. Entweder passen wir uns den Veränderungen an oder wir bleiben zurück. Es tut weh zu wachsen. Wer sagt, er wäre nicht so, der lügt. Aber die Wahrheit ist, je mehr sich Dinge verändern, umso mehr gleichen sie sich. Und manchmal - manchmal ist Veränderung etwas Gutes. Und manchmal ist Veränderung alles!"

22. Juli 2015

Entrümpel mich

Seit 2 Tagen habe ich das Gefühl, dass ich mich im Frühjahrsputz befinde. Ich streife durch meine Wohnung - räume alle Regale aus und finde so allerlei Dinge, die ich A) schon ganz vergessen hatte B) Staubfänger sind und vor allem C) ich einfach nicht mehr sehen will. Mittlerweile sind schon 2 große Mülltüten Richtung Container gewandert, alte Kleidung ist in die Kleiderspende gegeben worden und nach und nach sollen nun auch alle anderen Räume noch dran kommen.

Als ich dann gestern Abend gegen 23 Uhr nicht wusste, was ich mir anfangen soll, nahm ich mir meine Fotokiste vor. Früher habe ich immer total viele Fotos von allen Klassenfahrte, Feiern etc. gemacht und die dann in einer Kiste gesammelt - einige sind sogar in zwei gebastelten Fotoalben gelandet. Ich habe die Fotos angesehen und musste bei einigen echt schmunzeln - da gab es welche von Klassenfahrten der 5. oder 6. Klasse :D Daran hängen so viele Erinnerungen ... Und trotzdem habe ich auch die radikal aussortiert. Zu erst wusste ich nicht ganz, was ich damit machen soll. Aufheben und in eine andere Ecke schieben? Kaputt machen? Oder einfach wegschmeißen?

Irgendwann hab ich dann Fotos von mir über die Jahre gesehen und war echt erschrocken, wie ich damals ausgesehen habe. Fotos vom Internat mit all den Menschen, die ich teilweise heute gar nicht mehr wirklich zuordnen kann (oder will). Es ist komisch diese Bilder in der Hand zu haben auf denen man lacht und mit den Leuten zusammen ist und eigentlich genau weiß, dass in diesen Jahren die Weichen für so viel weiteren Mist gestellt wurden. Das man weiß, dass es einen danach in den Jahren nicht so wirklich gut ging - aber man trotzdem immer irgendwie weiter gemacht hat. Im Grunde genommen hatte ich ziemliches Glück, relativ glimpflich aus vielen Dingen wieder herausgestolpert zu sein. In all den vergangenen 9 Jahren war mir das nie wirklich bewusst gewesen und heute traf mich das irgendwie wie ein Blitzschlag. Ich habe heute wieder mal meine pädagogischen Skillz angewendet und einer Bekannten meine Meinung zu ihren Beziehungsproblemen geschrieben. Als ich mir das dann noch mal durchlas dachte ich: "Verdammt, genau die Worte hätte ich gerne vor all den Jahren ins Gesicht geschrien bekommen, damit ich sie höre!" Und dann fragte ich mich, warum ich all die Last immer alleine versucht habe zu tragen und nicht geredet habe. Vielleicht weil ich nicht den Mut hatte oder weil ich dachte, dass es schon irgendwie alleine zu stemmen ist, obwohl ich in meinem Umfeld und bei den Leuten die ich in den folgenden Jahren kennen lernte, real oder über das Internet, gesehen habe, wie schnell und schlimm man immer tiefer in einen Teufelskreis gezogen werden kann und manche Bekannte noch heute, noch nach sehr vielen Jahren, Hilfe benötigen und mit ihren Taten hadern. Wenn ich all das betrachte, dann wundert es mich, dass ich so "gut" davon gekommen bin. Dass es mir heute so gut geht und ich viele Dinge und Menschen auf dem Weg zurück gelassen habe. Geklammert habe ich mich dabei all die Jahre immer an die Hoffnung - die Hoffnung darauf, dass alles seinen Sinn hat, so wie es gerade passiert und die Hoffnung, dass eines Tages die Sonne die meiste Zeit scheint und all das eine Probe ist, ob man auch in schlechten Zeiten den Kopf oben halten kann. Heute kann ich mich glücklich schätzen gesund und munter hier zu sitzen - nur noch mit den täglichen "Erinnerungsstücken" und mit Gedanken, die mich ab und an erschrecken und ermahnen sollen.

Einige Fotos habe ich übrigens weggeschmissen! Manche Erinnerungen muss man einfach los lassen!

19. Mai 2015

Vermissen - Part 54496535256

Geschlagene 10 Minuten sitze ich nun schon vor einem leeren Blogbeitrag und versuche irgendwie all meine Gedanken in Worte zu fassen. Irgendwie will es nicht so wirklich klappen, obwohl mir die letzten Tage ununterbrochen 1000 Gedanken am Tag (und leider auch in der Nacht) durch den Kopf schießen - von total banalen Sachen über familiäre Dinge und der Erkenntnis, dass man niemals vergessen sollte, dass Menschen nicht ewig bei einen bleiben und auch Krankheiten eine Rolle spielen können -.- dann mischen sich noch Gedanken um die Masterarbeit (und die grenzenlose Verzweiflung daran ^^) bis hin zu Menschen, die ich mal wieder so arg vermisse ein.

Ich frage mich, ob dieses Gefühl wohl jemals irgendwie verschwinden wird und warum es zwischenzeitlich immer mal wieder einen so hinterhältig überfällt und man das Gefühl hat, dass die Dinge erst gestern passierten. Vielleicht weil man irgendwelche Fotos, Briefe oder Gegenstände findet oder Menschen begegnet, die einen mit ihren Taten an alte Bekannte oder auch einen selber erinnern. Ich habe das Gefühl, ich könnte so vieles schreiben. Was passierte, was gesagt wurde, warum so vieles ausdiskutiert  oder eher tot diskutiert wurde, warum manche Menschen Narben mit sich herum tragen, die so vieles erzählen könnten und es trotzdem keiner verstehen würde. Vielleicht weil ich mir dann selber alles irgendwie erklären könnte, auch für die Dinge, die man nicht so einfach erklären kann oder auch will. Aber was würde das auch bringen? Die Vergangenheit kann man schließlich nicht ändern. All das, was einmal gesagt wurde ist gesagt und all die Dinge, die passierten sind schon passiert. Vielleicht leben die Menschen, die stündlich über alles sprechen oder generell ihre Gedanken und Probleme mit anderen Menschen teilen, besser oder schlafen zumindest ruhiger. Ich habe auch gar kein Problem damit und bin sogar sehr froh, wenn meine Freunde ihre Probleme nicht mit sich selbst ausmachen und sich jemandem anvertrauen oder sich Ratschläge anhören und nicht versuchen, die ganze Last auf ihren Schultern zu tragen. Das funktioniert nun mal leider nicht oder nur bis zu einem gewissen Punkt, an dem man dann feststellen muss, dass man zu zweit vielleicht doch stärker ist und es besser ist, sich jemandem anzuvertraun und seinen Gefühlen so freien Lauf zu lassen.

Und genau jetzt, wo ich dass alles wieder noch einmal lese, kommt es mir irgendwie so lächerlich und nichtig vor. Vielleicht denke ich deshalb immer mal wieder "alleine" über die ganzen Dinge nach, schreibe sie dann in Rätseln hier auf und schweige wieder ein paar Monate^^.

Klar habe ich einiges gelernt in den letzten Jahren und darüber bin ich auch sehr froh, aber wahrscheinlich sollte ich manchmal doch noch einmal mehr über meinen Schatten springen und einfach mal anfangen zu reden mit jemandem. Ich könnte und würde wahrscheinlich ganze Nächte durch erzählen :( Vielleicht habe ich einfach nur Angst, dass all das was man erzählen könnte, am Ende einer Freundschaft gegen dich verwendet wird. Für manche Menschen ist Loyalität in einer Freundschaft ein Fremdwort <.< Zu oft hab ich das schon erlebt, nicht nur an eigenen Freundschaften. Das macht einen wahrscheinlich noch vorsichtiger - obwohl ich mittlerweile der Meinung bin und das Gefühl habe, dass ich Menschen um mich habe, denen ich vertrauen kann und die ich soweit ins Herz geschlossen habe, dass ich ihnen auch einiges von mir anvertrauen würde und teilweise schon getan habe. Vielleicht bringt ja die Zeit und eine gehörige Portion Schnaps mal eine Gelegenheit in der ich über den Schatten springen werden :)

13. Februar 2015

Wiederholungen ...

Dieser kleine Blog ist mittlerweile seit 2012 hier zu finden und als ich gerade durch die ganzen alten Erinnerungs- und Gedankenposts stöberte blieb ich an manchen hängen.

An einem ganz besonders irgendwie ... Ich schrieb ihn vor genau einem Jahr - am 12.02.2014. Damals war es an der Zeit, jemanden aus meinem Leben ziehen zu lassen...nach langen Diskussionen beschloss man, dass eine Erinnerung an die vielen schönen Stunden wahrscheinlich besser wäre, als eine krampfhaft am Leben gehaltene Freundschaft die schon an vielen Stellen viel zu kaputt geredet und diskutiert wurde. Vor einem Jahr schrieb ich meine Gedanken nieder - ich schrieb ein wenig über die Freundschaft. Heute, ein Jahr danach, hätte ich mir nie sagen lassen, dass die Zeilen auch 2015 wieder einmal so ins Schwarze treffen könnten! Viel dazu jetzt zu schreiben würde nichts bringen - vielleicht zumindest jetzt noch nicht!

Bis dahin zitieren wir uns einfach mal selber und stöbern weiter durch die alten Beiträge hier ♥

"Wenn Freunde nicht mehr sind, was sie mal waren...", dann kommt für jeden der Moment, an dem man sich entscheiden muss ... und dann ist es besser, eine Tür zu schließen. Dankbar zu sein, für die Zeit, die man gemeinsam hatte! Und zu versuchen, nicht ganz so traurig und verletzt über die Tatsache zu sein. Die Menschen, die uns am nächsten stehen/standen, sind nun mal diejenigen, die uns am meisten verletzen können! Und dennoch wird man wohl irgendwann das Positive in seiner Entscheidung sehen können ... 

Freunde ... [12.02.2014]

8. Oktober 2014

Für immer ...


Manchmal hat man so Tage, an denen vermisst man so wahnsinnig vieles. Vergangene Zeiten, Dinge die man erlebte oder auch einfach einzelne ganz bestimmte Personen – sogar die, die einen zeigten, dass es im Leben nicht nur die Sonnenseiten gibt! 

Irgendwie ist heute so ein Tag – nein, nicht ganz grundlos, denn die letzten drei Monate des Jahres sind gepflastert mit nicht so tollen Erlebnissen, Nachrichten und Ereignissen. Ich erinnere mich an meinen Geburtstag 2001, den ich an einem Krankenbett auf der onkologischen Station feiern musste. Dass es mein letzter mit dieser Person werden sollte, wagte ich noch gar nicht laut auszusprechen. Wir alle klammerten uns an die Vorstellung, dass doch alles gut werden würde. Im Stillen hoffte ich immer noch auf ein kleines großes Wunder, auch wenn die Diagnose nur noch ein paar wenige gemeinsame Monate vorher sagte. Dass es dann doch nur ein paar wenige Wochen werden sollten, daran dachte ich nicht mit einem Moment. Damals redete ich mir sämtliche Sachen immer schön und malte sie mir irgendwie ins Positive. Eigentlich schade, dass ich mit all den Jahren diese Eigenschaft immer weiter verloren habe. Irgendwann hat der Blick der Realität gesiegt. Alles geht vorbei – früher oder später! 

In den vielen letzten Jahren habe ich mich immer wieder gefragt, was dass alles für einen Sinn hatte. Was besser ist, ein schnelles plötzliches Ende oder ein Ende, welches abzusehen ist, auf das man sich „vorbereiten“ kann? Ehrlich gesagt weiß ich es immer noch nicht. Ich hätte mir manches Mal gewünscht, das Schicksal hätte mich vor vollendete Tatsachen gestellt 2001. Ein großer Knall und von einem Tag auf den anderen ist alles vorbei und anders. Nicht mitzuerleben wie ein Mensch Tag für Tag gegen etwas kämpft, mit so viel Willenskraft und Stärke, und am Ende doch verliert. Wie ein Mensch, der dich durch deine gesamte Kindheit begleitet hat von Tag zu Tag schwächer und zerbrechlicher wird. Im nächsten Moment bin ich jedoch froh darüber, die Möglichkeit gehabt zu haben, diese wichtige Person auf seinem letzten Weg begleitet zu haben, für ihn da gewesen zu sein und ihm zu sagen und spüren zu lassen, dass es nun OK ist, zu gehen, auch wenn es wahnsinnig schwer gewesen ist. Ihm die Möglichkeit gegeben zu haben, sich von mir zu verabschieden, auf seine ganz eigene und spezielle Art und Weise! 

Bei anderen Personen hätte ich mir gewünscht  noch ein bisschen mehr Zeit mit ihnen verbringen zu dürfen, bevor auch sie den Kampf gegen diverse physische und psychische Krankheiten verloren. Diese wurden mir von heute auf morgen „genommen“ und es gab keinen Weg sich „ordentlich“ zu verabschieden. Im Nachhinein fallen einen dann so viele Dinge ein, die man noch hätte sagen wollen oder besprechen müssen. Für die Personen war es nicht der einfache, aber vielleicht gerade in dem Moment der richtige Weg – für die Personen, die am Wegesrand zurück gelassen wurden nicht.

Wahrscheinlich wird es auf die Fragen nie die richtige Antwort geben. Es gibt kein richtig oder falsch. Nicht den einen richtigen Weg oder eine Formel, die dir zeigt, wie du am Besten mit der Situation umzugehen hast. Wenn die Zeit zu gehen gekommen ist, dann ist das so! Und jeder einzelne hat seinen ganz eigenen Weg damit umzugehen!

Ich habe für mich gelernt, nicht im Streit auseinander zu gehen oder zumindest im Reinen zu sein mit der Person & ich habe auch gelernt, mich ordentlich zu verabschieden. Auch wenn das oftmals belächelt wird – für mich soll es Sinn machen, für niemanden anderen! Und es ist hilfreich, zu lernen mit so einigen Sachen umzugehen … auch wenn die Erkenntnis viele Jahre dauert!

10. Juni 2014

5. Dezember 2013

05. Dezember 2005

"Ich gehe zu denen, die mich liebten,
und warte auf die, die mich lieben."
Die Anfangsworte unseres letzten Grußes für dich damals sind immer noch geläufig, als wäre es erst gestern gewesen - dabei sind 8 lange Jahre schon vergangen! Dein Leben war nicht einfach, ganz und gar nicht - aber es hätte funktioniert!


Du fehlst unendlich! ... und ich hoffe es geht dir endlich gut, wo auch immer du gerade sein magst!  ♥

24. Oktober 2013

Das einzig Wichtige im Leben
sind die Spuren der Liebe,
die wir hinterlassen,
wenn wir ungefragt gehen müssen.

~ 24.10.2001 ~

9. Juli 2013

Die Erinnerung ist ein Fenster durch das ich Dich sehen kann, wann immer ich will

Eine schlaflose Nacht - aufgeschreckt nach einem Traum in dem so viele vergangen Jahre und Menschen an einem vorbei gerauscht sind. Kurz nicht wissen, was das alles zu bedeuten hat und warum man gerade so durch die Zeiten gesprungen ist - dann kurz innehalten und alles genauer betrachten ... 

Februar 2004- ein Zusammenstoß auf der Treppe, der das ganze Leben durch einander brachte
Oktober 2004 - der 18. Geburtstag, ein Strauß voller Sonnenblumen vor der Nase
November 2004 - viele Glasscherben, verteilt auf dem Boden ... böse Worte & ein Ende
Sommer 2005 - Sonne, die Schloßinsel, Abschlußprüfungen & viele tolle Sommernächte mit dem besten Freund & Menschen, die man so ins Herz geschlossen hat; Abschiedsfeiern, denn alle zogen nach 2 Jahren weiter
Dezember 2005 - eine Nachricht, die dir den Boden unter den Füßen weg reißt und alles neblig wird, nächtelange Telefonate mit T. ... nächtelanges Verzweifeln vor einem leeren Blatt Papier, bis endlich ein paar Abschiedszeilen standen
Februar 2006 - die nächste Botschaft, die man nie im Leben hören wollte
Oktober 2006 - neue Hoffnung, neues Kribbeln, ein Telefonat - welches böse endete und ein Anruf der deinen Herzschlag kurz aussetzten lässt; Hoffnung geplatz, wie eine Seifenblase

Komisch, dass solche Erinnerungen immer wieder so plötzlich auftauchen. Sie waren jahrelang immer gut verschlossen, aber ab und zu ploppen sie einfach so durch deine Träume, lassen dich eine Nacht nicht schlafen und ein wenig sentimental werden. Im gleichen Moment zeigen sie dir, wie wertvoll und kostbar dein Leben ist und wie viele Erinnerungen und tolle Momente du mit Menschen hattest. Wie klein und nichtig manche deiner Probleme sind und das Freundschaft über Grenzen hinweg geht ♥

"Die Erinnerung ist ein Fenster durch das ich Dich sehen kann, wann immer ich will."

24. Oktober 2012

...



Einschlafen dürfen, wenn man müde ist
und eine Last fallen lassen können,
die man lange getragen hat,
das ist eine tröstliche, eine wunderbare Sache
(Hermann Hesse)

♥ Opa ~ 24.10.2001 

 

Es gibt Momente im Leben,
da steht die Welt für einen Augenblick still
und wenn sie sich dann weiterdreht,
ist nichts mehr wie es war.

♥ ~ 24.10.2010 




10. Juni 2012

It's just a sad song with nothing to say


Manchmal reichen ein paar Takte eines Liedes um Erinnerungen an jemand ganz Bestimmten wieder in seinem Kopf umherschwirren zu lassen.
Man sitzt irgendwo und denkt an nichts Besonders, hört die wohl bekannte Melodie, die Textzeilen, die man auswendig mitsingen kann und bemerkt, dass die Tränen laufen.
Ganz still und leise.
Und ganz still und leise bemerkt man dann, dass man an diese eine Person denkt.
Ganz still und leise bemerke ich, dass ich an Dich denke!

Die Gedanken wandern zu verschiedenen Erlebnissen, die man miteinander hatte.
An die vielen schönen Monate, Tage und Stunden.
Aber die Gedanken wandern auch zu den Dingen, die nicht toll waren.
Die kleinen Streitigkeiten, die Nächte die man schlaflos da lag und nicht wusste wie es in Zukunft weiter gehen soll, ob es überhaupt noch ein WIR geben würde in der noch so fernen Zukunft.
Man denkt nach und würde so viele Sachen gerne anders machen wollen, ungeschehen machen wollen.
Fragt sich, ob alles dann ein gutes Ende gehabt hätte, ob man dann noch zusammen sitzen könnte, zusammen lachen könnte, zusammen Freunde sein könnte?!
Im Endeffekt dreht man sich damit aber nur im Kreis.
So wie es gekommen ist – damals – musste es wahrscheinlich kommen. Man hatte es akzeptiert und ist irgendwie damit klargekommen, dass es kein WIR mehr geben würde.
Wir waren zu verschieden und würden es heute wohl immer noch sein!

Man hört weiter den leisen Takten des Liedes zu und bemerkt auch, wie schnell doch die Jahre vergangen sind. Man kann es nicht wirklich glauben, dass die Zeit so schnell verflogen ist in der letzten Zeit. 6 verdammt lange Jahre!
Es kommt einen vor, als wäre es gestern gewesen, dass man Deine Stimme am Telefon hörte, die sagte, dass sie froh wäre, wenn man sich in ein paar wenigen Tagen nach so langer Zeit wieder sieht. Dass man diese bekannte und immer noch so vertraute Stimme dann das Letzte Mal hörte, wusste man vorher nicht!
Ein kurzer Moment, ein kurzer Augenblick später, eine Nachricht mit der man nicht rechnet und die Welt steht für eine Zeit lang still. Steht auch noch lange Zeit danach einfach so still. Man lässt das Leben an sich vorbei ziehen und geht in Gedanken immer und immer wieder diese eine Nacht durch. Dieses eine letzte Gespräch. Man kommt zu keinem Ergebnis und hofft irgendwann nicht mehr so oft darüber nachdenken zu müssen. Man sagt die Zeit heilt alle Wunden, aber die Narben bleiben bei jedem einzelnen zurück!

Manchmal verflucht man die Menschen dafür, dass sie sich einfach aus dem Staub gemacht haben. Das man ihnen nicht noch all die Sachen sagen konnte, die noch geklärt werden mussten. Dass sie einen einfach so alleine sitzen lassen!
Irgendwann werden wir alle gehen müssen, die einen früher als andere. Du bist jedoch ein bisschen zu früh gegangen.

Wo auch immer Du gerade sein magst, ich hoffe es geht Dir gut…
…und ich wünsche Dir alles Liebe zum Geburtstag!
Wir würden heute zusammen deinen 30. Geburtstag feiern!
Aber das holen wir irgendwann nach, versprochen! 


~S. ♥